Die Debatte um Identitätspolitik ist vielstimmig, kontrovers und aktuell sehr aufgeheizt. Wir haben als Netzwerk Gender Training unsere Sicht auf die aktuellen Debatten um Identitätspolitik formuliert.
Nach einer Zusammenfassung unterschiedlicher Debattenbeiträge diskutieren wir insbesondere das Beispiel Südasien. Es zeigt: Identitätspolitiken können sowohl einem Befreiungs- wie einem Machtdiskurs dienen. Welche Gefahren birgt also der Diskurs? Die Grabenkämpfe um den Begriff, die auch in linken, queeren und feministischen Bewegungen stattfinden, scheinen zum Teil eher rechten Positionen zuzuspielen.
Vor diesem Hintergrund ist für uns als Gender Trainerinnen und Beraterinnen eine differenzierte Analyse und Standortbestimmung notwendig geworden. In den Trainings unseres Netzwerks verfolgen wir eine intersektionale Perspektive. Diese verlangt, komplexe Strukturen in einen Blick zu nehmen. Intersektionalität stellt sich somit vereinfachenden essentialistischen Ansätzen entgegen. Unsere Trainings stellen den Raum bereit, Identitäten und Positionierungen zur Sprache zu bringen – im Kontext gesellschaftlicher Strukturen und Zuschreibungsprozesse.